Inge v. Alvensleben, geb. Freiin von Maltzahn (*10.8.1941 † 19.4.2006)

Im Alter von 64 Jahren starb plötzlich und unerwartet Inge v. Alvensleben aus Falkenberg. Sie wurde als älteste Tochter des Universitätsforstmeisters Jürgen Freiherr v. Maltzahn und von Sophie-Dorothee Gräfin Behr-Negendank in Greifswald-Eldena geboren. Nach der Flucht 1945 wuchs sie zusammen mit ihren zwei jüngeren Brüdern in Ellerbruch (Landkreis Hadeln), Misburg bei Hannover und Rotenburg/Wümme auf, wo ihr Vater zuletzt als Oberforstmeister Leiter des dortigen Forstamtes war. 1961 machte sie an der Eichenschule in Scheeßel das Abitur, besuchte anschließend für ein Jahr die Landfrauenschule in Birkelbach und absolvierte eine Ausbildung als Krankenschwester im Johanniterkrankenhaus in Bonn, wo sie bis zur Geburt ihres ersten Kindes 1967 Dienst tat.

Am 7.5.1966 heiratete sie in Rotenburg Reimar v. Alvensleben, der zu diese r Zeit an der Bonner Agrarfakultät promovierte. Sie hatten zusammen drei Kinder: Gunild (*1967), Albrecht (*1968) und Agnes (*1969). Die weiteren Lebensstationen waren vor allem durch die berufliche Tätigkeit ihres Mannes bestimmt: 1969-70 ein Jahr in Philadelphia/USA, wo sie noch einmal als Krankenschwester arbeitete, 1970-77 in Ückesdorf und Heimerzheim bei Bonn, 1977-1989 in Bissendorf bei Hannover, 1989-1993 in Neuwittenbek bei Kiel und seit 1993 in Falkenberg bei Fürstenwalde.

An allen Orten wurde sie ehrenamtlich im sozialen und kommunalpolitischen Bereich aktiv: In Heimerzheim baute sie als stellv. Vorsitzende der CDU-Frauenvereinigung eine Altentagesstätte auf, deren Leitung sie übernahm. In Bissendorf wurde sie in den Ortsrat, in den Gemeinderat und als stellv. Ortsbürgermeisterin gewählt und war Vorsitzende des Beirates der dortigen Sozialstation. In der kurzen Zeit in Neuwittenbek war sie als sachkundige Bürgerin im Gemeinderat und zugleich als „Grüne Dame“ in der Krankenbetreuung tätig.

Sehr bald nach der Wende kam es am 1.2.1991 zur Wiedereinrichtung des land- und forstwirtschaftlichen Betriebes in Falkenberg bei Fürstenwalde – eine völlig neue Herausforderung für die gesamte Familie. Inge v. Alvensleben gab das schöne Haus in Neuwittenbek auf und zog im Juli 1993 nach Falkenberg, während ihr Mann noch bis 2003 als Professor für Agrarökonomie an der Universität in Kiel tätig war und dort solange wohnen blieb. In Falkenberg half sie bei der Wiedereinrichtung des Betriebes, schuf aus einem Trümmergrundstück ein wohnliches Haus mit einem großen blühenden Garten und damit einen neuen viel besuchten Familienmittelpunkt. In der kleinen örtlichen Kirchengemeinde gründete sie einen Frauenkreis, der sich in ihrem Haus regelmäßig traf und das kirchliche Leben erheblich belebte. Sie wurde in den Gemeindekirchenrat gewählt und ließ sich als Hospizhelferin in der Betreuung von Sterbenden ausbilden.

Die bewegende Trauerfeier in Falkenberg – vor allem auch die starke Beteiligung der örtlichen Bevölkerung - zeigte in eindrucksvoller Weise, wie tief sie auf die Menschen, die sie kannten, gewirkt hat. „Sie wurde in ihrer Herzlichkeit und Offenheit heimisch im Herzen vieler Menschen, die ihr heute in Dankbarkeit gedenken.“ – wie Superintendent Kuhn es in seiner Trauerpredigt ausdrückte. Diese stand unter dem Bibelwort: „Gott ist Liebe und wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott und Gott in ihm“ (1. Johannesbrief 4, 16) – ein Wort, das sich im segensreichen Leben von Inge v. Alvensleben immer wieder verdeutlichte.

(aus Familienzeitung Nr. 10/2006)

Nachruf im Gemeindeblatt