Helmuth Dietrich Freiherr v. Maltzahn
geb. am 16.1.1943 in Greifswald, gest. am 2.10.2012 in Beeskow

Helmuth Dietrich v. Maltzahn ist ein Bruder von Inge v. Alvensleben, geb. v. Maltzahn (1941-2006) und der ältere Sohn des Oberforstmeisters Jürgen Freiherr v. Maltzahn (1904-1968) und seiner Frau Sophie-Dorothee, geb. Gräfin Behr-Negendank (1905-1981). Seine frühe Kindheit verbrachte er zunächst in Greifswald-Eldena, wo sein Vater als Universitätsforstmeister tätig war. Im Frühjahr 1945 floh die Familie zu Verwandten nach Ellerbruch, Kreis Land Hadeln und lebte seit 1950 in Rotenburg/Wümme im dortigen Forstamt, das sein Vater bis zu seinem Tode 1968 leitete. Nach Schulbesuch in Rotenburg und Hemmelmark machte er 1965 das Abitur an der Eichenschule Scheeßel und trat anschließend in das Panzeraufklärungsbataillon 3 in Lüneburg ein.

Es folgte eine Offizierslaufbahn, die ihn 1986-1990 bis in die Stelle des Kommandeurs des Panzeraufklärungsbataillons 4 in Roding führte. Seine weiteren Verwendungen waren im Personalreferat und im Bereich Leitung des Bundesministeriums für Verteidigung in Bonn, 1993 als stellv. Brigadekommandeur in Ahlen, wo er zum Oberst befördert wurde, und 1997-2003 als Kommandeur des Verteidigungsbezirkes 31 und Standortältester in Köln – unterbrochen im Jahr 2000 durch einen halbjährigen Auslandseinsatz im Kosovo.

In seinen dienstlichen Beurteilungen beschrieb man ihn als eine starke Persönlichkeit mit herausragenden Führungsqualitäten und einem außergewöhnlichen Maß an Einsatzbereitschaft, fachlicher Kompetenz und Verantwortungsbewusstsein. Für seine Leistungen erhielt er 1993 das Bundesverdienstkreuz am Bande. 2002 zeichnete ihn der belgische König mit dem Kronenorden des Königreichs Belgien aus. Bei seiner Verabschiedung überreichte ihm der Vertreter der Synagogen-Gemeinde Köln eine Ehrenmedaille als Dank für sein Engagement in der Pflege guter Beziehungen zwischen den Soldaten der Bundeswehr und der jüdischen Gemeinde.

Nach seiner Pensionierung 2003 zog er nach Beeskow in die Nähe seiner Schwester Inge v. Alvensleben in Falkenberg. Aufgewachsen in einem Forsthaus war er von früher Jugend bis an sein Lebensende mit der Jagd, dem Wald und der Natur eng verbunden und in seinen letzten Jahren eine willkommene Verstärkung der Falkenberger Jägerschaft, in die sein plötzlicher Tod eine große Lücke riß.

Seine Beisetzung fand am 12. Oktober 2012 in Falkenberg statt. Den Trauergottesdienst hielt Pfarrer Dietrich Schüttler aus Bergneustadt. Dessen Frau Gunild, geb. v. Alvensleben, ist die Nichte und Patentochter des Verstorbenen. Die Predigt stand unter dem Bibelwort im Ersten Korintherbrief, Kapitel 16, Vers 13: „Wachet, steht im Glauben, seid mutig und seid stark!“. Dies war sein Konfirmationsspruch, den der Vater seinem Sohn Helmuth Dietrich in seine Bibel schrieb, möglicherweise auf dem Hintergrund vormaliger eigener Erfahrungen als Mitglied der Bekennenden Kirche im Dritten Reich.