Familie
Victor von Oertzen entstammt dem alten mecklenburgischen Adelsgeschlecht von Oertzen. Er war der älteste Sohn von Adolf von Oertzen (1825-1857) auf Dorow und seiner Frau Anna, geb. Gräfin Reichenbach-Goschütz (1828-1904). Er hatte noch zwei jüngere Brüder: Karl von Oertzen (1855-1907) und Eberhard von Oertzen (1856-1908). Nach dem frühen Tod des Vaters zog seine Mutter mit ihren drei kleinen Kindern wegen der Schule erst nach Treptow an der Rega, dann nach Frankfurt/Oder. Später besuchte er die Klosterschule in Ilfeld. Er heiratete am 28. Oktober 1878 in Paris Grace Hoffmann-Burnett (1860-1945), Tochter des amerikanischen Rauhreiter-Generals Henry Lawrence Burnett aus New York. Die Ehe blieb kinderlos.
Militärische Laufbahn
Nach dem Besuch einer Kadettenanstalt trat er in das Hessische Leibdragoner-Regiment Nr. 24 in Darmstadt ein. Er war ein ausgezeichneter Reiter, der viele Rennen ritt und Rennpreise gewann. Seine wichtigsten militärischen Stationen waren: Als Rittmeister führte er eine Schwadron bei den Königshusaren in Bonn, als Major bei den Husaren in Schleswig, danach war er Oberst und Regimentskommandeur der 9. Ulanen in Demmin, anschließend General der Kavalleriebrigade in Darmstadt. 1912 mußte er aus gesundheitlichen Gründen seinen Abschied nehmen. Bei Beginn des 1. Weltkrieges wurde er reaktiviert und mit der Aufstellung der mecklenburgischen und hanseatischen Landwehrbrigade beauftragt, die er bereits Ende August 1914 als Kommandeur in der Schlacht bei Tannenberg erfolgreich führte.
Seinen Ruhestand verbrachte Victor von Oertzen auf einem kleinen landwirtschaftlichen Anwesen in Bäk bei Ratzeburg, wo er am 27. Dezember 1934 starb. Er wurde auf dem Familienfriedhof in Dorow beigesetzt.
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Albert Benary. Die Schlacht bei Tannenberg. Leipzig 1933, S. 53-58.
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Wilhelm Thedwig von Oertzen: Beitrag zur Geschichte des Hauses Brunn-Dorow. Oertzen-Blätter 14/1977, S. 54-59.