Busso v. Alvensleben
Busso v. Alvensleben wurde am 20.1.1928 in Arensdorf, Kreis Lebus als ältester Sohn von Udo v. Alvensleben (1895-1970) und seiner Frau Gunild, geb. v. Oertzen (1904-1997) geboren. Nach Schulbesuch in Lübben, Schlochau und Minden kam er 1943 auf die Ritterakademie in Brandenburg, wurde aber bereits im Januar 1944 als Luftwaffenhelfer eingezogen. Nach seiner Entlassung im März 1945 floh er mit seiner Familie von Falkenberg, Kreis Lebus zunächst nach Piesdorf in die Provinz Sachsen und - nachdem diese ebenfalls von den Russen besetzt werden sollte – weiter nach Alt-Wallmoden, Kreis Goslar. Dort arbeitete er zunächst in einem Sägewerk, absolvierte dann eine zweijährige landwirtschaftliche Lehre mit abschließender Gehilfenprüfung in Issum und Dortmund-Bodelschwingh und war anschließend (1949-50) als Volontär auf dem Rittergut Besenhausen bei Göttingen tätig. Danach wechselte er den Beruf und übernahm eine Tätigkeit als Holzkaufmann in einer Holzhandelsfirma in Nienburg.
1956 trat er in die Bundeswehr ein, war 1957 bereits Leutnant, 1959 Oberleutnant, 1961 Hauptmann und 1964 Major. Er erhielt eine Generalsstabsausbildung auf der Führungsakademie der Bundeswehr in Hamburg und wurde 1964-65 zur weiteren Ausbildung auf die Generalstabsakademie Fort Leavenworth/USA kommandiert. Nach einer erneuten Truppenverwendung in Hammelburg wurde er von 1967-1969 als Hilfsattache an die Deutschen Botschaft in Washington versetzt und zum Oberstleutnant befördert. Anschließend übernahm er einen Dienstposten im Referat Militärpolitik im Bundesministerium für Verteidigung in Bonn, dann an der NATO-Botschaft in Brüssel, wurde 1972 Oberst und von 1973-75 Heeresattache an der deutschen Botschaft in Washington. Es folgte eine weitere Verwendung als stellv. Brigadekommandeur in Reinbek. 1978 wurde er zum Brigadegeneral befördert und bis 1981 als Militärattache an der Deutschen Botschaft in Moskau eingesetzt. Sein letzter Dienstposten war der eines stellv. Kommandeurs der 7. Panzerdivision in Unna. Seit 1986 lebte er im Ruhestand in Celle, seit 2006 in Göttingen.
Für seine Verdienste um das deutsch-amerikanische Verhältnis erhielt er 1976 den Orden „Legion of merit“, den höchsten amerikanischen Orden, der in Friedenszeiten an Nichtamerikaner vergeben wird. Für seinen Einsatz auf dem schwierigen Posten in Moskau wurde ihm das Bundesverdienstkreuz verliehen. Er war Ehrenritter des Johanniterordens.
Seit dem 27.7.1952 war er verheiratet mit Felicitas v. Klitzing, *2.8.1921 in Hannover, Tochter des preußischen Regierungsvizepräsidenten und Landrats Dr. jur. Hans-Henning v. Klitzing auf Niederzauche, Kreis Sprottau, Schlesien und der Margarete v. Stoesser. Sie besuchte Schulen in Nienburg/Weser, Liegnitz, Oppeln und Heiligengrabe, absolvierte ein hauswirtschaftliches Pflichtjahr, machte eine Ausbildung als landwirtschaftliche Rechnungsprüferin und arbeitete als landwirtschaftliche Assistentin und Gutssekretärin. Im September 1944 wurde sie als Luftwaffenhelferin eingezogen und erlebte das Kriegsende in einer Stellung nahe Pilsen/Tschechoslowakei. Von dort schlug sie sich zu Verwandten nach Besenhausen bei Göttingen durch. Sie machte noch eine Schneiderlehre und arbeitete zunächst als Näherin für die Condor-Mantelfabrik, dann von 1949-1952 als Sekretärin und schließlich als Angestellte im Kataster amt in Nienburg. Infolge des häufigen Wohnortwechsels, der durch den Offiziersberuf ihres Mannes bedingt war, übte sie danach keine Berufstätigkeit mehr aus.
Busso v. Alvensleben starb am 23.10.2009 in Göttingen an der Parkinson-Krankheit, seine Frau Felicitas am 19.5.2013 in Göttingen nach kurzer Krankheit an einem Herzversagen. Beide wurden auf dem Friedhof in Hottenrode bei Friedland-Niedergandern (Kreis Göttingen) beigesetzt.